Mittwoch, Januar 07, 2009

Dubai - Zwischenstopp

Mit ca. 30 minütiger Verspätung landen wir in Dubai Airport an Terminal 3, es ist dunkel draussen, es empfängt uns frische Luft und eine Shoppingmall, die sich wie ein langgezogenes Band durchzieht. Alles glitzert, alles ist nahezu klinisch sauber, auch die Toiletten. Man merkt, dass man an einem Wendepunkt zwishcne Ost und West ist, denn die Toiletten bieten sowohl Papier als auch die Dusche (Bild4).
Für 2 Einheiten des lokalen Geldes könnte ich mir an einem Automarten entweder Tampons ziehen oder ein geheimnisvolles Päckchen, auf dem das Zeichen für weiblich abgebildet ist. Ich bin sehr neugierig, habe aber kein Münzgeld und traue mich nicht, vor den Augen der Putzfrau ein Bild zu machen. Kommt beides auf die "auf dem Rückflug"-Liste.

Auf dem Dubai Airport gibt es wohl nichts, was es nicht gibt, und die Menschen um uns herum kaufen, kaufen, kaufen. Wir checken die Preise von Mobiltelefonen und Speicherkarten und sehen keinen preislichen Unterschied zu amazon und Co., als uninteressant. Auch hier gibt es Pafümerien, massenweise Schokolade, DVDs von Filmen, die teilweise noch nicht im dt. Kino liefen wie z.B. der neue mit Pacino und deNiro, aber preislich völlig unteressant. Dazu werden jede Menge folkloristische Dinge angeboten, Shishas, Outfits fürs Bauchtanzen und all der Messingkram, dens auch in Indien gibt. No need to buy there.
Starbucks bietet tatsächlich auch eine Emirates-Tasse für umgerechnet ca. 7 Euro an. Wir haben zwar Unmengen von Tassen im Schrank und boykottieren Starbucks in Kiel, aber die Tasse kommt auf die "vielleicht auf dem Rückflug"-Liste im Kopf. (Bild4)
Mittendrin sieht man immer wieder grüne Oasen, die anscheinend den Flughafen etwas aufpeppen sollen. Die einzelnen Baustellen erinnern mich daran, dass der Terminal 3 nagelneu ist und wohl noch nicht ganz fertig.

Wir wollen etwas essen, Alex am liebsten arabisch. Mir steht der Sinn jedoch nach nach fettig&salzig und wie zu Hause, also lassen wir den Burger King links liegen checken wir den Plan des Flughafens und rennen komplett ans andere Ende, um den McDonalds zu entern. Direkt vor mir läßt sich eine Dame das komplette Menü erklären und ich werde beinahe wahnsinnig. Dann darf ich endlich meine bereits vor Stunden geplante Bestellung abgeben (Cheeseburger und Fritten!) und reiche meine Euros hinüber - die er nicht haben will. Pah - gerade eben hatte mir doch einer erklärt, Euros seien kein Problem? Ja, einen 10-Euro-Schein würde er nehmen, aber 20 ... Er rät mir, mein Geld zu wechseln und dann wieder zu kommen. Aber nicht mit mir! Ich mache Alex hinter mir ausfindig und siehe da, er hat noch einen 10er. Der Spinner meint noch etwas mit "good you have such a nice boyfriend" und reicht mir 7 arabische Emirate-Dinare.

Weiter geht es durch den Flughafen, und siehe da - ganz hinten versteckt wird es immer netter. Teilweise wurden Teppiche ausgelegt, es stehen Palmen herum, und die Lounges fuer die First und Business Class Leute sind richtig schick, zumindest von aussen. Was uns an zu Hause erinnert - auf der linken Seite befinden sich Gebetsraume getrennt fuer Maenner und Frauen, direk gegenueber auf der rechten Seite ein komplettes "Irish Village", also die Kneipe direkt gegenueber der Kirche. Wie in einem bairischen Dorf ;)

Dann fix zurück zum Gate. Alex hat inzwischen festgestellt, dass der Dubai Airport freies WLan zur Verfügung stellt und twittert mit seinem Mobiltelefon, was das Zeug hält. Wir halten unsere E-Boardingcards hin - und werden freundlich gebeten, schon mal Platz zu nehmen, man werde sich darum kümmern. Was denn nun schon wieder? Erst nach weiteren 15 min. werden wir wieder heran gerufen und erhalten die klassischen Boardingpässe. Mannmannmann. Inzwischen habe auch ich mein Macbook ausgepackt und unterhalte mich via Twitter mit Menschen in Deutschland ueber das Wetter und andere weltbewegende Dinge.

Der Flieger ist vom selben Typ (Boing 777), aber innen komplett anders ausgestattet. Während wir zu unseren Plätzen gehen, bewundere ich die First class "Abteile", die aussehen wie kleine Büros mit bequemem Sessel und der Möglichkeit, die Tür hinter sich zu schließen. Die Business Class hat immerhin noch die Möglichkeit, zwischen den Nachbarn kleine Trennwände hochzuziehen.
Ich stelle fest, dass reichlich Inder im Flieger sind. Natürlich, ist ja auch ein Flug nach Bombay, aber ich meine die Verhaltensweisen. Ein älterer Herr reist mit seiner Frau und hält den ganzen Verkehr dadurch auf, dass er erstmal doppelt und dreifach checkt, ob es auch wirklich seine Sitzplätze sind. Er lässt eine Stewardess kommen, um es noch einmal bestätigen zu lassen und macht große Gesten gegenüber seiner Frau, als gehöre ihm das komplette Flugzeug. Inder!

Wir sitzen diesmal in einem 3er, ich direkt am Fenster. Wir hatten gehofft, dass der Platz am Gang so unattraktiv wäre, dass ihn niemand wollen würde. Leider ist der Flug ebenfalls komplett voll, so dass neben uns bereits eine Dame sitzt. Ich stelle fest, dass das Entertainmentpaket hier noch ein wenig größer ist, und beginne gleich damit, mir den Flum "Eagle Eye" mit dem kleinen Transformers-Shia anzugucken. Viel Action, eine gute Grundidee aber eine eher mäßige Ausführung. Solide Actionkost, und ich bin froh, dafür zu Hause kein Geld ausgegeben zu haben. Alex guckt derweil Die Mumie 3 und kichert viel vor sich hin, bevor er langsam wegdämmert. Es gibt ein Frühstück an Bord und ich wähle Lammwürstchen und ein Omelette. Danach bin ich so pappsatt, dass ich den Cheeseburger verfluche. Dubai bei Nacht und von oben sieht großartig aus. Leider sitze ich an einem Flügel, leider ist die Scheibe von innen und außen verschmiert, leider habe ich nur die kleine Digicam bei mir. Also kann ich euch nur eine Ahnung davon vermitteln, wie schnurgerade die Lichter von Dubai arrangiert sind. Es hat was von einem Pacman-Spiel mit unterschiedlichen Lichtern, nur ohne Geister (obwohl, weiß mans?)
Über den Wolken geht langsam die Sonne auf und wir nähern uns unserem Ziel - Bombay.